Inventur 2019 – Jahresabschluss

Inventur 2019 – Jahresabschluss

2019 war das Jahr in dem wir die Dividendenstrategie entdeckt und konsequent umgesetzt haben. In unserem Kassensturz berichten wir jeden Monat über die Entwicklung unseres Aktiendepots und unser passives Einkommen aus Dividenden. Heute machen wir Inventur und blicken auf das gesamte Jahr 2019 zurück. So viel können wir an dieser Stelle schon verraten: es war ein außergewöhnlich gutes Jahr. Welche Schachzüge und glücklichen Fügungen zu diesem Erfolg beigetragen haben, erfährst Du in diesem Artikel.

Die Geburt einer Idee …

2008 haben wir bereits erstmalig Aktien erworben. Infolge des Hauskaufs im Jahr 2012 kamen unsere Investitionsaktivitäten allerdings zum Erliegen. Unser Fokus lag nun zunächst darauf, möglichst schnell schuldenfrei zu werden. Daher sparten wir jedes Jahr, um die maximal mögliche Sondertilgung auf unseren Hauskredit leisten zu können.

Unser Aktiendepot fand in dieser Zeit wenig Beachtung. Doch Anfang 2019 fiel uns auf, dass wir mit unserem bescheidenen Aktienbestand vergleichsweise respektable Einkünfte erzielten. Es stellte sich die Frage warum wir eigentlich unsere Sparrate zu 0% Verzinsung auf ein Tagesgeldkonto überwiesen, statt diese in Aktien zu investieren und so zusätzliche Einkünfte zu generieren.

Daraus entstand die Idee die Sparrate zu investieren und am Ende des Jahres zur Leistung der Sondertilgung wieder zu entnehmen. Aus heutiger Sicht wäre dieser Plan vermutlich nicht sehr sinnvoll gewesen. Um die Realisierung von Verlusten zu verhindern, hätten wir uns mutmaßlich schweren Herzens von den Perlen trennen und die Underperformer behalten müssen.

… von der Idee zum Plan …

Etwa zur gleichen Zeit stießen wir auf Alexanders „Rente mit Dividende“ Blog. Nach dessen intensiver Lektüre wurde uns das Potential der Dividendenstrategie erst richtig klar. Bei konsequenter Umsetzung können wir unser Einkommen aus Erwerbstätigkeit sukzessiv durch Einnahmen aus Dividenden ersetzen.

Wir entwickelten daraufhin eine konkrete Investitionsplanung mit dem klaren Ziel ein stetiges Einkommen aus Dividenden zu erzielen, um möglichst schnell die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen.

Unser Plan sieht eine monatliche Spar- und Investitionsrate von ca. 1.100 Euro vor, um im Jahr 2035 monatliche Dividenden in Höhe von 3.000 Euro brutto erzielen zu können.

… kreative Optimierung des Plans …

Im Mai erhielten wir eine Preiserhöhung unseres Stromanbieters. Daraus entstand der Wunsch unabhängig von der Strompreisentwicklung zu werden und zu diesem Zweck eine Photovoltaikanlage auf unserem Haus zu installieren.

In diesem Zusammenhang haben wir umfangreiche Berechnungen und Überlegungen angestellt, die schließlich zu folgenden Erkenntnissen und Entscheidungen führten:

  • Wir besparten seit 2012 einen Bausparvertrag, den wir ursprünglich zur Tilgung der Restschuld auf unser Haus nutzen wollten. Dieser war fast voll und wurde nur mit 1% verzinst.
  • Außerdem wird die Restschuld auf unser Haus geringer ausfallen als ursprünglich angenommen, weil wir seit 2012 jedes Jahr die maximal mögliche Sondertilgung geleistet haben.
  • Infolgedessen können wir den Restbetrag aus Eigenmitteln tilgen und benötigen den Bausparvertrag nicht mehr für seinen ursprünglichen Zweck.
  • Daher ließen wir ihn hälftig in zwei Verträge aufteilen. Einen Vertrag nutzten wir für die Finanzierung der PV-Anlage, obwohl wir das nötige Kapital besaßen, da die Zinskosten geringer sind als die erwartete Rendite unserer Investitionen.
  • Den anderen Vertrag ließen wir uns ausbezahlen.
  • Zusätzlich führte die Anschaffung der PV-Anlage, durch Nutzung steuerlicher Gestaltungsmöglichkeiten, zu einer erhöhten Steuer-Rückerstattung für 2018.
  • Schließlich konnten wir uns die Umsatzsteuer auf die PV-Anlage erstatten lassen.

Die Summe aus Eigenkapital, ausbezahltem Bausparvertrag und Steuererstattungen konnten wir in Aktien investieren.

… mit Auswirkungen auf den Cash-Flow …

Die Investition in die PV-Anlage führte zu Veränderungen in unseren monatlichen Einnahmen und Ausgaben:

  • Die Sparrate auf den Bausparvertrag entfiel.
  • Dafür kam eine Kreditrate hinzu. Diese ist jedoch geringer als die vorherige Sparrate.
  • Die PV-Anlage verschafft uns direkte zusätzliche Einnahmen i.H. von 130,- Eur brutto.
  • Unsere Stromkosten pro Monat reduzieren sich voraussichtlich um die Hälfte bis zwei Drittel. Den genauen Betrag werden wir wohl erst nach der ersten Jahresabrechnung beziffern können.
  • Durch unsere Investitionen erzielen wir zusätzliche Dividendeneinnahmen.
  • Bei gleichbleibender Sparrate hätten wir unseren Kredit auf das Haus vorzeitig vollständig getilgt. Aufgrund der geringen Zinsen haben wir die Sparrate reduziert und nutzen die Differenz für Aktienkäufe, deren Rendite die Kreditzinsen übersteigen dürften. Unser Ziel ist lediglich zum Ende der Kreditlaufzeit 2022 bei Null anzugelangen.

In Summe dürften diese Veränderungen zu ungefähr 1.000 Euro zusätzlicher Liquidität pro Monat führen und somit die monatliche Spar- und Investitionsrate in Höhe von 1.100 Euro nahezu vollständig decken.

… der Plan geht auf …

In Summe haben diese Maßnahmen dazu geführt, dass wir 2019 außergewöhnlich viel bewegen und alle unsere Investitionsziele weit übertreffen konnten.

Unser ursprüngliches Ziel war es 9.000 Euro frisches Kapital zu investieren. Dieses Ziel wurde bereits im April gerissen. Wir haben es dann unter Einbeziehung der Planungen bezüglich der PV-Anlage auf 30.000 Euro angepasst. Auch dieses Ziel wurde um 1.113,30 Euro übertroffen. Insgesamt investierten wir in 2019 31.113,30 Euro.

Unsere Dividendeneinnahmen möchten wir in gleichen Teilen von 50 Unternehmen erhalten. Zu Beginn des Jahres 2019 besaßen wir Aktien von 17 Unternehmen. Unser Ziel für 2019 war Aktien von 6 neuen Unternehmen zu erwerben. Ende 2019 sind es 31 neue Unternehmen geworden. Durch die 6 Verkäufe, die wir im Laufe des Jahres tätigten, verbleiben am Ende 25 neue Unternehmen in unseren Depots. Insgesamt halten wir aktuell Aktien von 42 Unternehmen. Davon besparen wir 5 Unternehmen per Sparplan nach der Wachstumsstrategie, die nicht auf die Zielerfüllung einzahlen. Zusammenfassen besitzen wir aktuell also 37 von den angestrebten 50 Unternehmen.

Für unser erstes Dividendenstrategie-Jahr hatten wir uns vorgenommen 1.200 Euro Brutto-Dividenden zu erhalten. Auch dieses Ziel haben wir im November erreicht. Insgesamt erhielten wir 1.358,65 Euro Brutto-Dividenden.

Schließlich wollten wir neben unserer Investitionstätigkeit unsere Sondertilgung leisten. Auch dies gelang uns auf den letzten Drücker am 21.12.2019.

Ausblick auf 2020

Angesichts des phänomenalen Jahres 2019 ist jetzt schon abzusehen, dass es nicht von 2020 übertroffen werden kann. Lediglich die Dividendeneinnahmen werden kräftig wachsen, da unsere Investitionen erst im Jahr 2020 ihre volle Wirkung entfalten und wir weitere Neuinvestitionen tätigen werden.

Angesichts der Ausnahmeumstände in 2019 fällt es uns schwer realistische Ziele für 2020 zu formulieren. Wir werden es dennoch versuchen und hier in Kürze berichten.

In diesem Sinne bedanken wir uns bei Dir für das Interesse an unserer Geschichte und wünschen Dir viel Glück, Erfolg und vor allem Gesundheit, die wichtiger ist als alles Geld der Welt, für das Jahr 2020.