Inventur 2021 – Jahresabschluss
In jährlichen Inventuren betrachten wir die Leistung von SchwarzGeld, gemessen an Dividendenerträgen, Dividendenerhöhungen und Renditen. Wir schauen uns auch einige Highlights des vergangenen Jahres an und teilen unseren Ausblick für das kommende Jahr.
Wir haben SchwarzGeld.biz im Jahr 2019 begonnen, um die sprichwörtliche Dividendenmaschine zu starten. Nach gerade einmal drei Jahren können wir im Rückblick auf 2021 mit monatlichen Dividendeneinnahmen von durchschnittlich 400,00 Euro pro Monat (+125 Euro/25%) sehr zufrieden sein.
Zielerreichung 2021
Mit unserer Inventur 2021 blicken wir auf das dritte Jahr Dividendenstrategie zurück. Erneut konnten wir das vorhergehende Jahr übertreffen. Die Inventuren der vergangenen Jahre kannst Du hier nachlesen:
Schauen wir uns also einmal an, was wir uns vorgenommen hatten, und wie wir abgeschnitten haben. Für das Jahr 2021 hatten wir uns vier Ziele gesetzt:
Ziel 1: Sparquote und Neuinvestitionen
Für das Jahr 2021 hatten wir uns ein kombiniertes Ziel aus Rückführung des Wertpapierkredits und Neuinvestitionen vorgenommen. Insgesamt sollten unter dem Strich 24.000,00 Euro zusammenkommen.
Diese sollten sich grob aus
- 4.644,00 Reduktion des Wertpapierkredits (vor Sondertilgung),
- 16.956,00 Euro Neuinvestition in Einzelwerte
- sowie 2.400,00 Euro Neuinvestition per Sparplan
zusammensetzen.
Entwicklung Verrechnungskonto
Am 31.12.2020 stand das Verrechnungskonto mit 15.264,00 Euro im Minus. Ab Januar 2021 kam das Optionsdepot hinzu und wurde aus dem Verrechnungskonto bei Smartbroker gespeist. Das heißt zum Ende diesen Jahres müssen beide Verrechnungskonten in Summe als Vergleichswert herhalten. Der Saldo zum 31.12.2021 beträgt -10.924,38 Euro.
Das heißt wir konnten den in Anspruch genommenen Wertpapierkredit um 4.339,62 Euro zurückführen und haben das grob anvisierte weiche Ziel um 304,38 Euro oder 6,5% verpasst.
Investitionen
Gleichzeitig stieg unser Investitionsvolumen von 89.576,03 Euro auf 128.058,69 Euro. Das heißt, dass wir in Summe 38.482,66 Euro neu investierten. Damit haben wir unser zweites weiches Ziel von 16.956,00 Euro um 21.526,66 Euro oder 127% übertroffen.
Im Saldo aus Sparquote und Neuinvestitionen ergibt sich ein Wert von 42.822,28 Euro womit das kombinierte Gesamtziel um 18.822,28 Euro oder 78% übertroffen wurde.
Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass davon 14.565,99 Euro auf eingebuchte Bestände aus dem Optionshandel entfallen. Diese betrachten wir als durchlaufende Posten und berücksichtigen sie deshalb sonst nicht in unseren Aufstellungen. Würden wir diese herausrechnen, ergäbe sich eine entsprechende Verschiebung zugunsten der Sparquote. Unter dem Strich bliebe dennoch eine deutliche Übererfüllung unserer Gesamtzielsetzung.
Ziel 2: Brutto-Dividendeneinnahmen steigern
Im Jahr 2021 wollten wir insgesamt 4.500,00 Euro Brutto-Dividendeneinnahmen erzielen. Am Ende des Jahres kamen insgesamt 4.813,16 Euro zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine Steigerung um 1.510,32 Euro oder 46%. Unser Ziel konnten wir um 313,60 Euro oder 7% übertreffen.
Ziel 3: Sondertilgung leisten
Zielsetzung war eine volle Sondertilgung für 2021 zu leisten. Diese haben wir planmäßig im Dezember überwiesen. Im Januar 2022 erfolgte die Schlusszahlung auf den ersten und größten unserer beiden Hauskredite. Ab Februar entfällt damit die größere monatliche Tilgungsrate, was zu einer entsprechenden Erhöhung unserer Sparquote führen wird.
Die Sparquote des Jahres 2021 (s.o.) in Höhe von 4.339,62 Euro floss in die Sondertilgung. Der Rest wurde als Neuschulden in den Wertpapierkredit übernommen. Der Schuldenstand nach Leistung der Sondertilgung wächst somit auf rund 30.000 Euro an.
Ziel 4: Einstieg in den Optionshandel
Zielsetzung war es mit ersten Trades in den Optionshandel hineinzuschnuppern. Daraus wurden fast 100 Transaktionen und Brutto-Prämieneinnahmen von 4.358,52 Euro.
Gewinner und Verlierer
Einmal im Jahr möchten wir anhand einiger ausgewählter Kriterien eine Überprüfung unserer Investments vornehmen und checken, ob diese unsere Erwartungen erfüllen. Die Aussagekraft ist insofern begrenzt als das sich eine seriöse Bewertung erst nach ein paar Jahren ergibt. Daher führen die Ergebnisse nicht zwangsläufig zu Korrekturen. Sie sind vielmehr Indikator für eine erhöhte Aufmerksamkeit bei einzelnen Investments.
Kennziffer 1: Dividendenrendite
Wir möchten von unseren Unternehmen idealerweise ein Dividendenrendite von mindestens 3% sehen. Die folgende Grafik zeigt unsere Investments sortiert nach unserer persönlichen Dividendenrendite im Jahr 2021.
Die ungewichtete mittlere Dividendenrendite beträgt 4,37%. Bezogen auf das mittlere investierte Kapital beträgt die tatsächlich erhaltene Brutto-Dividendenrendite 4,89%.
Im Vergleich zum Vorjahr sind mehr Unternehmen in den grünen Bereich oberhalb von 3% gerutscht und mit Main Street Capital ist ein erstes Unternehmen zweistellig geworden.
Am unteren Ende des Diagramms finden sich die Unternehmen, die entweder keine Dividende zahlen oder Wachstumswerte sind, bei denen wir bewusst mit einer niedrigen Dividendenrendite eingestiegen sind.
Kennziffer 2: Dividendenwachstum
Wir möchten von unseren Unternehmen idealerweise ein Dividendenwachstum von mindestens 7% pro Jahr sehen. Die folgende Grafik zeigt unsere Investments sortiert nach den Dividendensteigerungen im Jahr 2021. Für die Berechnung haben wir die Differenz zur jeweiligen Vorjahres-Dividende herangezogen. Andere Berechnungen, die man im Internet finden kann, vergleichen die jeweilige Ausschüttungssumme zweier Perioden, weshalb unsere Auswertung möglicherweise Zahlen zeigt, die von diesen Angaben abweichen.
Nachdem im vergangenen Jahr 7 Unternehmen die Dividende kürzten oder strichen, blieben wir in diesem Jahr von Kürzungen verschont. Bis auf Corestate zahlten alle unsere Unternehmen (die überhaupt schon einmal Dividende zahlten) im abgelaufenen Jahr (wieder) eine Dividende oder wurden zwischenzeitlich abgestoßen.
14 Unternehmen steigerten die Dividende nicht und werden daher in nächster Zeit noch einmal intensiver beleuchtet.
Im Jahr 2020 Jahr erfüllten noch 19 Unternehmen unsere Ziel-Anforderung ohne Einschränkung. In 2021 steigerte sich dieser Wert auf 24 Unternehmen. Mit Extra Space Storage und BHP Group führen zwei Unternehmen die Rangliste an, von denen man derartig hohe Dividendensteigerungen eigentlich nicht unbedingt erwartet hätte.
Kennziffer 3: Chowder-Number
Viel wichtiger, als Dividendenrendite und -wachstum, ist uns die Chowder-Number. Dividendenrendite und -wachstum alleine haben eine relativ geringe Aussagekraft. Wenn ein Unternehmen wie MSCI die Dividende mit mehr als 30% steigert, ist das toll. Aber von einer Basis kleiner eins ausgehend, dauert es Jahre bis ein signifikanter Dividendenstrom entsteht. Steigert ein Unternehmen wie Omega Healthcare Investors die Dividende gar nicht, dann ist das schade aber verschmerzbar. Von einer Basis über neun Prozent kommend, liefert Omega Healthcare Investors bei gleichbleibenden Parametern über Jahre weitaus höhere Dividendeneinnahmen als MSCI.
Insofern gilt es die Einstiegsdividendenrendite beziehungsweise die persönliche Dividendenrendite in ein Optimum mit dem Dividendenwachstum zu bringen. Dabei hilft die Chowder-Number. Diese sollte (für uns) möglichst größer als 11 sein und sich aus einer Dividendenrendite von mindestens 3% sowie einem Dividendenwachstum von mindestens 8% zusammensetzen.
Üblicherweise setzt sich die Chowder-Number aus der Einstiegsdividende und dem fünfjährigen Durchschnitts-Dividendenwachstum zusammen. Wir nutzen hier in dieser Betrachtung unsere persönliche Dividendenrendite in Kombination mit dem Wachstum des vergangenen Jahres und nehmen so einen Abgleich auf den Trend vor.
Die Grafik zeigt, dass etwas mehr als ein Drittel unserer Unternehmen unserer Anforderungen momentan gerecht wird. Die gelben bzw. orangen Segmente zeigen die jeweilige Schwäche in der Dividendenrendite oder dem Dividendenwachstum. Immerhin 10 Unternehmen konnten unsere Anforderungen in allen Teilbereichen erfüllen.
Ausblick auf 2022
Schon in unserer Inventur 2019 und 2020 gingen wir davon aus, dass das jeweilige Vorjahr nicht zu übertreffen sei. Beide Male lagen wir weit daneben. Dennoch sind wir mit Blick auf 2022 erneut gebremst optimistisch.
In diesem Jahr werden erhebliche Beträge fällig. Die Schlusszahlung auf den zweiten Hauskredit wird fällig, die erneut ohne Umschuldung geleistet werden soll. Aufgrund des erfolgreichen Jahres 2021 dürfte eine ordentliche Steuernachzahlung fällig werden und aufgrund der erheblich verringerten dienstlichen Fahrleistung der vergangenen zwei Jahre steht außerdem eine saftige Zuzahlung auf den Dienstwagen, der Ende des Jahres ausläuft, an.
Unterm Strich werden wir voraussichtlich deutlich mehr sparen können. Das gesparte Kapital dürfte aber primär in die genannten Zwecke fließen und weniger zu Investitionszwecken verfügbar sein.
Die Geldschwemme der letzten beiden Jahre, die sich bereits in der Befeuerung des Aktienmarktes gezeigt hat, dürfte zu einer bleibenden Inflation mit entsprechenden Folgen führen. Darüber hinaus dürften sich die wirtschaftlichen Folgen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie kaum noch verbergen lassen. Wir gehen daher davon aus, dass das Kursfeuerwerk, welches wir letztes Jahr gesehen haben, vorbei sein dürfte und die Märkte sich eher seitwärts bewegen werden.
Zusammenfassend schauen wir mit gemischten Gefühlen in das vor uns liegende Jahr. Es wird etliche Herausforderungen aber durchaus auch Chancen bringen.