Kassensturz: Passives Einkommen April 2020

Kassensturz: Passives Einkommen April 2020

In unserem Kassensturz berichten wir Monat für Monat über die Entwicklung unseres Aktiendepots und unser passives Einkommen aus Dividenden. Somit ermöglicht der Kassensturz eine regelmäßige Kontrolle unserer Ziele und gibt einen Überblick darüber, wo wir uns auf unserem Weg in die finanzielle Freiheit befinden.

Der April 2020 war geprägt von einer Erholung der Märkte. Gleichzeitig kürzten oder strichen eine Reihe Unternehmen ihre Dividende.

Bislang hatten wir jedoch scheinbar ein glückliches Händchen bei der Zusammenstellung unseres Depots. Mit Ausnahme eines Unternehmens, dazu später mehr, hat kein Unternehmen die Dividende reduziert. Im Gegenteil: einige Unternehmen übertrafen die Erwartungen der Analysten und erhöhten sogar die Dividende.

Erleben wir jetzt schon das Ende der Corona-Krise an den Börsen? Oder kommt da noch was? Wir wissen es nicht. Momentan agieren wir eher abwartend, verfolgen aber stur weiter unseren Investitions-Plan auf dem Weg in die finanzielle Unabhängigkeit.

Was das für uns und unser passives Einkommen aus Dividenden bedeutet, erfährst Du in diesem Beitrag.

Aktienkkäufe

Ende März wurde unsere gekündigte Rentenversicherung ausbezahlt. Passenderweise waren die Kurse gleichzeitig nahe Ihrer Tiefststände. So standen wir vor dem Problem, dass wir uns gar nicht entscheiden konnten, wo wir zuerst zugreifen sollten.

Aus diesem Grund haben wir uns eine umfassende Einkaufsliste erstellt, in die wir unsere Wunsch-Kurse eingetragen haben. Zu diesen Kursen haben wir anschließend Limit-Orders erstellt und die Auswahl der Unternehmen ein wenig dem Zufall überlassen.

Bei welchen Unternehmen der Zufall zugeschlagen hat und das Limit erreicht wurde, haben wir bereits vor einigen Tagen im Detail in unserem Artikel über unsere Transaktionen im März und April berichtet.

An diesen Unternehmen konnten wir uns im April mit Aktienkäufen beteiligen

Aktienkäufe im April 2020
Aktienkäufe im April 2020

Insgesamt führten wir im April 4 Einzelkäufe und 6 Aktienkäufe per Sparplan durch. Dafür investierten wir insgesamt 4.106,32 Euro.

In diesem Jahr haben wir nun insgesamt 24.631,08 Euro investiert und damit knapp 58 Prozent unseres Jahresziels von 42.200 Euro Neuinvestition durch Einzelkäufe erreicht.

Aufgrund der aktuellen, überraschend positiven Marktentwicklung verhalten wir uns zunächst abwartend. Die momentane Erholung der Aktienkurse erscheint uns verfrüht und übertrieben. Wir können uns vorstellen, dass es noch einmal zu einer oder mehreren Korrekturen kommt. Sollte dieser Fall eintreten, wollen wir kaufbereit sein.

Unsere Aktienkäufe per Sparplan im April

Neben unseren Investitionen per Einzelkauf haben wir uns zum Ziel gesetzt, spätestens zum Ende des Jahres 200 Euro monatlich per Sparplan zu investieren und die Anzahl unserer Sparpläne auf 8 Unternehmen zu erhöhen.

Diesem Ziel sind wir im vergangenen Monat erneut, mangels Kandidaten, nicht näher gekommen. Wir besparen weiterhin „nur“ 6 Sparpläne im Gesamtumfang von 150 Euro.

Wenn Du eine Idee für weitere Wachstumswerte hast, die sich per Sparplan besparen lassen, freuen wir uns über einen Hinweis in den Kommentaren. 🙂

Auswirkung auf unser passives Einkommen aus Dividenden

Unsere Investitionen im April steigern unser jährliches, passives Einkommen aus Dividenden um 275,80 US-Dollar. Das entspricht einer Erhöhung unseres monatlichen, passiven Einkommens aus Dividenden um 22,98 US-Dollar.

In der aktuellen Situation muss man wohl dazu erwähnen, dass diese Angaben natürlich voraussetzen, dass es zu keinen Dividendenkürzungen oder gar -streichungen kommt. Wir wollen uns da nichts vormachen. Natürlich wird es in den kommenden Monaten zu solchen Maßnahmen kommen, und insofern sind diese Angaben nur eine Momentaufnahme.

Aktienverkäufe

Im April haben wir erneut keine Aktien verkauft.

Passives Einkommen

Auch im April 2020 erhielten wir passives Einkommen aus Dividenden und weiteren Quellen. Insgesamt durften wir uns über 317,83 Euro freuen, die durch Dividenden, Einspeisevergütung für Solarstrom und die Ersparnis aus dem selbst genutzten Strom unserer Photovoltaikanlage zusammen kamen.

Passives Einkommen aus Dividenden

Im April erhielten wir Dividendeneinnahmen in Höhe von 145,83 Euro.
Insgesamt haben wir in diesem Jahr damit bereits 611,18 Euro Dividenden eingesammelt und damit 24,5 Prozent unseres Jahresziels von 2.500 Euro erreicht.

Im Vergleich zum Vorquartal der Gruppe A, also dem Januar, ergibt sich ein Plus von 87,99 Euro (+152%).

Die Steigerung der Dividendeneinnahmen resultiert vor allem daraus, dass wir von mehreren Unternehmen erstmalig eine Dividende erhielten. Schließlich haben Dividendensteigerungen und günstigere Wechselkurse zu diesem Plus beigetragen.

Allerdings hat uns auch die erste Dividendenstreichung erwischt. Da wir Corestate Capital Holding erst Ende März aufgrund deren Bestätigung der Dividende aufgestockt hatten, schmerzt der Verlust besonders. Ohne diese Streichung wäre unser April-Ergebnis um 156,- Euro und damit mehr als doppelt so hoch ausgefallen.

Gleichzeitig haben einige Unternehmen Ihre Hauptversammlung verschoben. Wir verstehen nicht wirklich, warum amerikanische Unternehmen in der Lage sind, eine Aktionärsversammlung in Null Komma Nichts in ein Online-Meeting umzuwandeln, während deutsche Unternehmen für solch einen Schritt bis zu drei Monate Zeit benötigen.

Unser Eindruck ist, dass die hiesigen Unternehmen auf Zeit spielen und im Ergebnis in den nächsten Monaten der Reihe nach ihre Dividendenvorschläge kassieren werden. Das mag eine unternehmerisch, sinnvolle Entscheidung sein. Uns stört vielmehr der damit vermittelte Eindruck des Stellenwerts, den Aktionäre hierzulande haben.

Vor ziemlich genau einem Jahr sind wir in die Dividendenstrategie eingestiegen. Daher soll es heute erstmalig auch den Blick zurück geben.

Im April 2019 erhielten wir Dividenden in Höhe von 66,32 Euro, die von gerade einmal zwei Unternehmen stammten. 65,- Euro steuerte alleine Corestate Capital Holding bei.

Somit ergibt sich trotz der Dividendenstreichung von Corestate Capital Holding im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 79,51 Euro (+119,9%).

Unsere Dividendeneinnahmen erhielten wir von folgenden Unternehmen:

Passives Einkommen aus Dividenden im April 2020
Passives Einkommen aus Dividenden im April 2020

In Summe erhielten wir in den letzten 12 Monaten (TTM) Dividendeneinnahmen in Höhe von 1.810,53 Euro. Dies entspricht durchschnittlich 150,88 Euro pro Monat. (+6,63 Euro/+4,6% im Vergleich zum Vormonat)
Folglich haben wir aktuell 5,03 Prozent unseres angestrebten Ziels von 3.000 Euro pro Monat erreicht.

Passives Einkommen aus Dividenden im Jahresvergleich (Stand: 30.04.2020)
Passives Einkommen aus Dividenden im Jahresvergleich (Stand: 30.04.2020)

Passives Einkommen aus weiteren Investitionen

Auch im April erhielten wir einen Abschlag auf die Vergütung für den eingespeisten Strom unserer Photovoltaikanlage in Höhe von 120 Euro.

Der April war der sonnenreichste Monat seit Inbetriebnahme unserer Photovoltaikanlage im Juli 2019. Wir produzierten insgesamt 2.078 kwh Strom, was selbst den August 2019 mit 1.711 kwh weit in den Schatten stellt.

So sank unser Stromverbrauch von 343 kwh im März auf 291 kwh im April. Von diesen konnten wir 200 kwh aus eigener Produktion decken. Nur 91 kwh Strom mussten wir aus dem Netz zukaufen.

Die Ersparnis für den selbst produzierten Strom entspricht 52 Euro.

In Summe erhielten wir bislang 854,46 Euro Einspeisevergütung und konnten 249,23 Euro Stromkosten sparen. Unter Vernachlässigung der steuerlichen Behandlung der PV-Anlage beträgt der näherungsweise Return on Invest 7,25 und die Verzinsung 12,75 Prozent.

Wertentwicklung Aktiendepot

Der April stand im Zeichen einer Erholung der Aktienkurse. Woher der Optimismus rührt, ist uns unklar. Vermutlich handelt es sich einerseits um eine Korrektur der Übertreibungen aus der Corona-Panik und andererseits um die Hoffnung, dass schon alles nicht so schlimm werden wird, beziehungsweise die staatlichen Rettungstöpfe ausreichen werden, um den Großteil der Unternehmen zu retten.

Dazu kommt, dass es ohnehin schon zu viel billiges Geld im Markt gibt. Die staatlichen Rettungsprogramme werden in Teilen durch weiteres Fluten der Märkte mit frisch gedrucktem Geld finanziert werden müssen.

All dieses Geld will investiert werden. Außer Immobilien und Aktien bieten sich mangels Zinsen, die wohl auf lange Zeit nicht wiederkehren werden, keine renditeträchtigen Anlageformen.

Unter Umständen ergibt sich aus dieser Notwendigkeit, dass die Kurse keine größeren Einbrüche mehr erleiden werden. Allerdings besteht unserer Meinung nach auch die große Gefahr, dass sich hier bereits die nächste Krise aufgrund einer Blasenbildung entwickelt.

Doch all diese Überlegungen sind Kaffeesatzleserei und sie ändern nichts an unserer Strategie. Wir werden stur unserem Plan folgen. Wenn es zu erneuten Crashs kommen sollte, sehen wir diese als willkommene Gelegenheit günstig einzukaufen.

Die Entwicklungen im April führten so dazu, dass sich der Wert unseres Aktiendepots erstmalig in diesem Jahr erheblich gesteigert hat. Wir durften ein Plus von 11,68 Prozent verbuchen. Unter Berücksichtigung der oben erwähnten Zukäufe stieg der Depotwert sogar um 21,25 Prozent.

Gewinner des Monats war Tanger Factory Outlet Centers mit 44,33 Prozent Kurszuwachs.
Verlierer des Monats war Corestate Capital Holding mit 30,96 Prozent Kursverlust.

Und wie lief Dein Monat? Schreibe uns einen Kommentar. Wir sind gespannt auf Dein Feeback.

 


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3 Kommentare

  1. Hallo Kassenwart,

    mich hat’s im Monat April leider gleich vier Mal erwischt. Zwei REITs haben gekürzt, ein Öl-Unternehmen und der Royalty Fund einer Restaurantkette hat die Dividenden sogar ganz gestrichen. Ich hatte also ein weniger glückliches Händchen.
    Aber insgesamt können wir uns dennoch nicht beklagen. Der Großteil der Dividenden kommt weiterhin rein. Und eine Rückkehr zu alten Ausschüttungshöhen wird nicht lange auf sich warten lassen. Alles wovor ich Angst habe, ist dass Unternehmen in meinem Portfolio im Rahmen der Coronakrise pleite gehen.

    Viele Grüße
    Mike

    1. Hi Mike,

      wie im Bericht schon ausgeführt, befürchte ich, dass es uns vor allem mit den deutschen Unternehmen in den kommenden beiden Monaten erwischen wird.
      Ich glaube die Gelegenheit wird genutzt, um sich gesund zu stoßen bzw. Probleme der Vergangenheit mit Corona begründet auszubügeln.
      US-Unternehmen gehen nach meiner Einschätzung nicht so leichtfertig an die Dividende.
      Insofern haben wir im April wohl noch Glück gehabt und unser Anteil an den Kürzungen und -Streichungen liegt noch vor uns.

      An Pleiten glaube ich eher nicht. In Einzelfällen mag das passieren. In solchen Fällen dürfte das Unternehmen aber auch schon vor Corona in deutlicher Schieflage gewesen sein (vergl. Vapiano). Ein gesundes Unternehmen sollte mit Anstrengung und unter Nutzung von staatlichen Hilfeleistungen eigentlich durch die Krise kommen.

      Ich mache mir sehr viel größere Sorgen um die politischen Dimensionen dieser Krise:

      • Die Leichtfertigkeit mit der unsere Grundrechte angesichts eines verhältnismäßig überschaubaren Risikos ausgesetzt wurden
        Hier findet sich ein wunderbares Interview zu dem Thema: https://www.servustv.com/videos/aa-23ud73pbh1w12/
        Beeindruckend mit welcher Nüchternheit und Ruhe Prof. Dr. Bhakdi die Dinge auf den Punkt bringt.
        Geradezu ergreifend fand ich seine Einlassung zum Ende des Videos in der er von seiner Motivation nach Deutschland zu gehen sprach und uns den Spiegel mit drei Worten vorhält: Einigkeit und Recht und Freiheit.
      • Die überraschend breite, unkristische Akzeptanz und Unterstützung dieser Maßnahmen in der Bevölkerung
      • Die mediale Hysterie rund um das Thema (Clickbait)
      • Die wirtschaftlichen Konsequenzen dieser Politik, die in massiven Markteingriffen, Verstaatlichung, Steuererhöhungen und noch mehr Geldschöpfung resultieren werden

      Das alles bereitet mir momentan große Sorgen. Ich bin sehr pessimistisch, was die politische Zukunft Deutschlands betrifft.
      Mein Eindruck ist, dass wir ein Zeitalter intellektueller, rationaler Aufgeklärtheit verlassen haben und uns zunehmend zu einer irrationalen Emotionsgesellschaft entwickeln.

      Ich hoffe, dass ich falsch liege.

      Trotz dieser trüben Gedanken wünsche ich ein schönes Wochenende.
      Der Kassenwart

  2. Hallo Kassenwart,
    schönes Ergebnis für April, mir gefällt Eure Diversifikation der Einkommensströme. Photovoltaik ist wirklich super! – Der April ist bei mir immer einer der schwächsten Monate, Gottseidank jetzt vorbei:-).
    Dividendenkürzungen und Streichungen hagelt es wirklich an allen Ecken und Enden im Moment. Manchmal auch da, wo man es nicht erwartet hätte. Corestate habe ich zwar nicht im Depot, aber hatte mir die Aktie zu Jahresbeginn angesehen und hätte fast gekauft… Shell und freenet sind aktuell meine „schwarzen Schafe“. Hoffe es bleibt dabei.
    Wir fokussieren uns auch auf US Dividendenwerte, da dort die Dividendenkultur viel ausgeprägter ist und Kürzungen als Makel und Imageschaden angesehen werden, im Gegensatz zu so einigen Unternehmen hier in D.

    Viele Grüße und Euch weiter viel Erfolg!
    Susanne

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